The Digital Dispositif of Contemporary Art

The Digital Dispositif of Contemporary Art

Digitale Technologien haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten nahezu alle Gesellschafts- und Lebensbereiche grundlegend transformiert: vom Shopping bis zur Partner*innensuche, vom Finanzwesen bis zur Medizin. Wie aber steht es um den Bereich der Kunst? Das Seminar untersucht die Auswirkungen der Digitalisierung auf Kunst seit der Jahrtausendwende. Wir fragen einerseits, wie digitale Technologien und Infrastrukturen die Produktion, Distribution, Rezeption und Formen der Kunst verändern, andererseits wie Kunst diese Transformationen reflektiert. Hierbei geht es darum, jenseits deterministischer Annahmen zu beleuchten, welche Praktiken und Formen durch bestimmte sozio-technologische Formationen begünstigt, überhaupt erst ermöglicht oder auch erschwert werden. Ausgehend von unterschiedlichen Kunstwerken (beispielsweise von American Artist, Loretta Fahrenholz, Sondra Perry, Seth Price, Hito Steyerl), Ausstellungen (z.B. Speculations on Anonymous Materials im Fridericianum Kassel oder Art Post-Internet im UCCA Beijing) sowie jüngerer Kunstkritik (u.a. Carly Busta/New Models, Michael Sanchez) und Forschung (Shane Denson, Noam Elcott, Legacy Russell, Ravi Sundaram, Marina Vishmidt u.a.) diskutieren wir Phänomene wie Post-Cinema, Glitch Feminism, NFTs und web3, Post-Internet Art, Flip Art und Zombie-Formalismus, AI und die Wende von Optikalität zu Visualität, die Platformisierung des Kunstsystems und Infrastructural Critique.