Die Wiederkehr von Marx macht auch deutlich, wie vielfältig die Bezüge auf seine Theorie sein können. Waren es in den 1960er und 1970er Jahren noch vor allem die Themen der Akkumulation von Raum, Zeit und von Bildern (das Spektakel), so stehen heue die verschiedenen Facetten des Neoliberalismus im Vordergrund: Gouvernementalität, Schuldenökonomie, Semiokapitalismus und Finanzialisierung. Das Seminar wird versuchen, diese verschiedenen Aspekte vor dem Hintergrund der theoretischen Auseinandersetzungen um das Marxsche Narrativ über die Entstehung des Kapitalismus durch eine „ursprüngliche Akkumulation“ zu diskutieren.
Literatur:
Ellen Meiksins Wood, The Origins of Capitalism, London (Verso) 2002
Maurizio Lazzarato, Signs and Machines. Capitalism and the Production of Subjectivity, Los Angeles (Semiotext) 2014
Maurizio Lazzarato, Die Fabrik des verschuldeten Menschen. Ein Essay über das neoliberale Leben, Berlin (b_books) 2012
David Graeber, Schulden. Die ersten 5000 Jahre, München (Goldmann) 2014
Franco “Bifo” Berardi, The Psychopathologies of Cognitive Capitalism, 2013
Max Haiven, Cultures of Financialization, 2014
Antonio Negri, Kairos, Alma Venus, Multitude, 2001
Sylvia Federicci, Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation, Wien (mandelbaum) 2012
Dimitris P. Sotiropoulos, John Milios, Spyros Lapatsioras, A Political Economy of Contemporary Capitalism and its Crisis: Demystifying Finance London, New York (Routledge Frontiers of Political Economy) 2015
Jane Gleeson-White, “Soll und Haben”. Die doppelte Buchführung und die Entstehung des modernen Kapitalismus, 2015
Isabelle Graw, Daniel Birnbaum (Hg.) Art and Subjecthood. The Return of the human Figure in Semiocapitalism, Berlin 2013