Die Gastfreundschaft als weibliche (Übersetzungs-) Kunst

Die Gastfreundschaft als weibliche (Übersetzungs-) Kunst

Das Seminar beschäftigt sich mit der Frage nach den Möglichkeitsräumen, die durch Gastfreundschaft entstehen. Eine Einladung Anderer ins eigene Haus ist aber meist an Übersetzungsarbeit geknüpft.

Wie kann man aber das „Eigene“ ins „Fremde“ übersetzen - und umgekehrt?

Wer darf übersetzen? Wo beginnt Übergriffigkeit oder unzulässige Aneignung?

Was wäre, wenn wir eine gemeinsame Sprache hätten? Und wer hätte dann das Recht zu sprechen? Lassen sich Gefühle übersetzen? Vielleicht auch in Bilder?

Wir folgen dabei zwei Spuren: der von Souleymane Bachir Diagne (*1955 Saint-Louis, Senegal) in seinem Buch „Von Sprache zu Sprache“ (2024) und der Jacques Derridas in „Über die Gastfreundschaft“.

Zwischen diesen zwei literarischen - und ebenfalls übersetzten - Quellen entsteht ein Raum, der überwiegend weiblich besetzt ist und Fragen nach Herrschaft, Aneignung und „Kultur“ (Sprach-Kultur, Übersetzungs- Kultur, Essens- und eben Gastfreundschafts-Kultur etc) aufwirft.

Nicht zuletzt wird uns interessieren, warum Frauen die besseren KommunikatorInnen mit Ausserirdischen sind (siehe z.B. Jody Foster in „Contact“) und warum das Wort Gottes nicht immer in heiliger Absicht übersetzt wurde.

An einen Besuch im „Versatorium“ (Verein für Gedichte und Übersetzen) und Diskussionen mit Gästen ist gedacht. Der Bezug zur aktuellen Kunst ist immer im Blickfeld.

Eine Literturliste folgt noch.