Die Trias AutorIn, Werk und Publikum ist ein Knotenpunkt des kunsttheoretischen und künstlerischen Diskurses. Neuerungen und Umbrüche betreffen meist auch die Konzeption des Verhältnisses zwischen Autoren und Lesern bzw. Produzentinnen und Rezipientinnen und einem Werkbegriff. Die Gewichtungen fallen dabei nicht nur in Bezug auf verschiedene künstlerische Strategien und Tendenzen, sondern auch je nach Theorieentwurf und historischem, politischem oder sozialem Kontext unterschiedlich aus. Der Fokus kann beispielsweise auf eine bestimmte Rollenverteilung zwischen AutorIn und Publikum gerichtet sein. Wenn das etwa Konzept der Urheberschaft negiert, die Forderung nach einem emanzipierten Publikum gestellt oder Kritik am passiven Konsumieren laut wird, stehen auch die Kategorie des Werkes und die Verortung des Werkprozesses zur Debatte.
Die Lehrveranstaltung versteht sich als Einführung in diese Überlegungen. Anhand von grundlegenden Texten zur Thematik (z.B. von S. Freud, U. Eco, R. Barthes, M. Foucault, G. Debord, H. Belting), aber auch ausgehend von aktuelleren Ansätzen (wie einer relationalen Ästhetik oder einem spekulativen Realismus) sollen die Begriffe Autorschaft, Werk und Publikum in ihren ästhetischen, ethischen und politischen Dimensionen diskutiert werden.